Neurotensin Rezeptorliganden als potentielle Analgetika, Tumortherapeutika oder Antipsychotika

Kurzbericht von Prof. Dr. Peter Gmeiner und Dr. Jürgen Einsiedel

Das Neuropeptid Neurotensin wird als Ausgangspunkt für die Behandlung der Schizophrenie, von starken Schmerzen, aber auch von Tumoren angesehen. Diese möglichen therapeutischen Wirkungen werden vor allem über die beiden molekularen Zielstrukturen Neurotensin Rezeptor 1 und 2 (NTS1 und NTS2) des Körpers vermittelt. In den laufenden, von der Dr. Illing Stiftung geförderten Projekten gelang es unserer Forschergruppe, Neurotensin-Abkömmlinge darzustellen, die hauptsächlich den für die Schmerzverarbeitung verantwortlichen Neurotensin-Rezeptor NTS2 adressieren. Auf diese Weise könnten Nebenwirkungen, die durch Aktivierung des NTS1 auftreten, vermieden werden. Weiterhin wurden stabilisierte Peptid-Derivate hergestellt und veröffentlicht, deren Abbau durch die Enzyme des Bluts stark verringert wird, um eine angestrebte Nutzung für die Therapie zu ermöglichen.

In einem weiteren Projekt, das sich ebenfalls die gelungene Synthese abbauverzögerter Neurotensin-Abkömmlinge zunutze macht, wurden Verbindungen dargestellt, die eine Diagnose von Neurotensin Rezeptor 1 tragenden Tumoren ermöglicht. Dies gelang durch Einführung von chemischen Hilfsgruppen, die die Positronenstrahler 18Fluor oder 68Gallium tragen. Die Einführung dieser Radionuklide erlauben, bei der Bindung der Neurotensin artigen Verbindungen an die auf der Tumoroberfläche präsentierten NTS1 Rezeptoren, eine dreidimensionale, bildliche Darstellung des Tumors mit Hilfe der Positronen-Emissions-Tomographie (PET).

In einem weiteren Schritt entwickelten wir Peptid-Abkömmlinge, mit deren Hilfe eine Therapie von NTS 1 tragenden Tumoren möglich sein könnte.

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